Digitale Automatische Kupplung
Im Schienengüter­verkehr

Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienen­güterverkehr

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Das europäische Konsortium DAC4EU (= Digital Automatic Coupling for Europe) testet den Einsatz der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) im Schienengüterverkehr. Dafür haben sechs Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Juni 2020 den Zuschlag für das Forschungsprojekt „DAK Demonstrator für den Schienengüterverkehr“ des deutschen Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erhalten. Mitglieder des Konsortiums DAC4EU sind die Deutsche Bahn und ihre Tochter DB Cargo, die schweizerische und die österreichische Güterbahn SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Das Forschungsprojekt wurde vom BMDV zunächst mit rund 13 Mio. EUR finanziert und sollte von Juni 2020 bis Dezember 2022 laufen. Die Betriebserprobung in diesem Zeitraum hat jedoch gezeigt, dass die Prototypen noch Optimierungsbedarf haben. Hierzu werden weitere Tests notwendig sein, so dass das BMDV eine Verlängerung des Projekts bis Juni 2024 beauftragt hat und diese mit weiteren 7 Mio. EUR finanziert. Das Ziel ist die Unterstützung der Entwicklung der Kupplungen hin zur serienreifen technischen und betrieblichen Leistungsfähigkeit der prototypischen Kupplungssysteme und deren Funktionsfähigkeit in den verschiedenen Betriebsstätten und unterschiedlichen Ländern Europas.

In Europa werden Güterwagen im Schienenverkehr bisher überwiegend mit Schraubenkupplungen per Hand gekuppelt. Mit einer DAK hingegen können Güterwagen automatisch gekuppelt werden, mitsamt ihrer Luftleitungen für die Bremsen und mitsamt Strom- und Datenleitung auf den Güterwagen. Durch die Ermöglichung einer durchgängigen Strom- und Datenleitung über alle Güterwagen ist die DAK ein wesentlicher Baustein für die Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs. Weiterhin lassen sich durch den Einsatz der DAK die Infrastrukturkapazitäten deutlich erhöhen, weshalb die DAK als wichtiger Baustein zur Erreichung der europäischen Klimaziele gilt.

In Phase I dieses Projekts (Juni 2020 bis Juli 2021) wurden insgesamt 12 Güterwagen mit vier unterschiedlichen Designs von DAK Typ 4 Prototypen der Hersteller CAF, Dellner, Faiveley Wabtec und Voith ausgerüstet. Jede Kupplung wurde einem detaillierten Testprogramm unterzogen, so dass insgesamt über 2.000 Einzelversuche und 200 Versuche in der Klimakammer durchgeführt wurden. Bestandteil der Untersuchung waren vergleichende Tests von Kuppelversuchen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten bis hin zu Untersuchungen in der Klimakammer. Die Ergebnisse dieser Versuche wurden anschließend dem European DAC Delivery Programme (EDDP) übergeben und sind mit in die Auswahlentscheidung des EDDP für ein Kupplungsdesign eingeflossen.

Das EDDP hat nach intensiven Prüfungen und Auswertungen aller Testergebnisse im September 2021 eine Auswahl für das Scharfenberg / Latch-Type DAK-Design getroffen.

In Phase II dieses Projekts (August 2021 bis Dezember 2022) wurde der DAK-Demonstrator auf 20 Güterwagen erweitert und das vom EDDP ausgewählte Kupplungsdesign eingebaut. Daraufhin folgte eine umfangreiche Betriebserprobung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Prototypen wurden in reale Betriebsprozesse eingebunden, um deren Funktionalität und Leistungsfähigkeit zu prüfen. Zeitgleich wurde auch untersucht, ob und inwieweit bestehende Prozesse im Betriebsablauf optimiert werden können, um die Einführung der DAK zu ermöglichen.

Da die Einführung der DAK nur auf europäischer Ebene erfolgen kann, wurden während Phase II weitere Betriebsstätten in Europa angefahren. So wurden Fahr- und Kuppelversuche auch in Polen, Tschechien, Frankreich und Luxemburg durchgeführt, um die DAK den nationalen prozessualen Besonderheiten und Topologien zu unterziehen.

Im Dezember 2022 wurde Phase II abgeschlossen, die Ergebnisse öffentlich präsentiert und in einem Zwischenbericht veröffentlicht.

Im Rahmen der Verlängerung des Projekts sollen die in Phase II erkannten Herausforderungen gemeinsam mit den Herstellern und den beteiligten europäischen Akteuren angegangen- und so das volle Potential der DAK im Schienengüterverkehr gezeigt werden. Mit der DAK öffnet sich die Tür zu einer umfassenden Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs in Europa.

Über die Menüpunkte dieser Homepage erfahren Sie weitere Details zu den Projektphasen sowie zu den bisher gewonnenen Erkenntnissen.